Umweltfreundliche Bestattung
Schwedin frostet Leichen zu Humus
Herkömmliche Bestattungen belasten die Umwelt. Die Schwedin Susanne Wiigh hat den Ausweg gefunden. Sie frostet Leichen mit flüssigem Stickstoff und zerbröselt sie zu einem rosa Granulat.
Die schwedische Biologin Susanne Wiigh lebt vor der Südküste Schwedens und hat ein wahrhaft ungewöhnliches Forschungsgebiet. Sie untersucht, wie man Leichen am umweltfreundlichsten beseitigt.
Die herkömmliche Methode - das Bestatten in Särgen - ist auf die Dauer gesehen nämlich stark umweltbelastend. Das von Wiigh entwickelte Verfahren funktioniert dabei vollkommen umweltfreundlich. Zuerst wird der Leichnam bei -196 in flüssigem Stickstoff schockgefrostet und anschließend durch Rütteln in kleine brauen Granulatkügelchen zerbröselt. Schließlich werden noch jegliche Metallreste entfernt, sodass am Ende von einem zu Lebzeiten 75kg schweren Körper noch 25 Kilo Granulat übrigbleiben.
Wiigh findet diese Art der Bestattung schön, wie sie sagt. Auf den Humus könne man anstelle des Grabsteines auch eine Blume pflanzen, um dem Toten zu gedenken.
Die Kirche scheint dem Projekt auch nicht abgeneigt, hält sie doch ebenfalls Anteile an der von Wiigh gegründeten Promessa AB. Auch die südschwedische Stadt Jönköping findet die Idee wunderbar und hat prompt beschlossen das alte städtische Krematorium durch eine Anlage von zu ersetzen. Dabei bringt dies einen immensen Preisvorteil gegenüber einem herkömmlichen Krematorium, welches mit rund zwei Millionen Euro veranschlagt werden müsste.
Artikel vom 06. June 2004