Zu viel Kohlendioxid
Norwegen wird Kyoto-Abkommen wohl verfehlen
In den nächsten Jahren wird Norwegen durch seine Ölproduktion mehr und mehr Kohlenstoffdioxid freisetzen. Experten sehen das Kyoto-Abkommen gefährdet.
[Bild 70:r]In den nächsten Jahren wird Norwegen durch seine Ölproduktion mehr und mehr Kohlenstoffdioxid freisetzen. Experten sehen das Kyoto-Abkommen gefährdet.
Jedes Jahr setzt die Ölproduktion Norwegens mehr und mehr des Treibhausgases CO2 (Kohlenstoffdioxid) und anderen Nitrogen-Oxiden frei. Dabei sollten die Emission eigentlich auf den Stand von 1990 zurückgefahren werden. So war es jedenfalls im Kyoto-Abkommen festgeschrieben worden. Da der aktuelle Trend wohl anhalten wird, ist es fraglich, ob Norwegen seine Zusagen einhalten kann.
Grund für die immer höher werdenden Emissionswerte, ist der Verkaufserfolg der norwegischen Ölindustrie. Vor allem nach Großbritannien wird immer mehr Öl verkauft, wobei so auch mehr Öl gefördert wird, was wiederum mehr Treibhausgase freisetzt.
Dabei ist die Ölindustrie zu einem Drittel am gesamten CO2-Ausstoß Norwegens beteiligt.
In der Zeit zwischen 2004 und 2006 soll sich der Ausstoß noch einmal um 2,1 Millionen Tonnen erhöhen. Diese aktuellen Zahlen wurden neu ermittelt, da zurzeit der Staatshaushalt korrigiert wird, welcher am 11. Mai vorgestellt werden wird.
Die norwegische Umweltschutzorganisation Bellona sieht nur noch wenige Chancen für eine Einhaltung des Kyoto-Protokolls. Obwohl man den CO2-Ausstoß durch neue Methoden bei der Förderung des Öls verringern könnte.
Der norwegische Ölkonzern Statoil hat diese Methoden auch schon erforscht, wendet sie nur nicht, da sie zu kostspielig seien.
Artikel vom 13. April 2004