Der 20 Millionen-Dollar-Wal
Keiko stirbt an Lungenentzündung
Der Schwertwal Keiko, bekanntgeworden durch die "FreeWilly-Filme", wurde am Freitagabend tot im Taknesfjord in Nordmøre aufgefunden. Schon am Donnerstag zeigten sich erste Anzeichen der Krankheit.
[Bild 3:r]«Er lag Tod am Pier...»
Der Wal nahm die Fischrationen seiner Betreuer nicht mehr an. Am Freitag wurde er nach Einbruch der Dunkelheit tot am Pier aufgefunden. Veterinäre gehen von einem natürlichen Tod aus. Der Wal soll an einer Lungenentzündung gestorben sein. Diese wurde von den Ärzten zwar schon vor seinem Tod entdeckt, eine Behandlung war aber nicht mehr möglich: Der Tod kam zu schnell.
Der 20-Millionen-Dollar-Wal
Keiko soll Ende zwanzig gewesen sein. 1979 war er von Fischer vor Island gefangen worden. Damals war er circa 10 Jahre alt. Ab 1985 lebte er sieben Jahre in einem Vergnügunspark bis er 1992 und in Fortsetzungen Star im Kinofilm "Free Willy" war.
Im Jahr 1998 wurde der Schwertwal nach Island geflogen um ihn Auszuwildern. Nachdem er von dort im Juli 2002 in die Freiheit entlassen wurde, tauchte er schon im August deselben Jahre in Norwegen auf. Dort ließ er sich von Menschen streicheln und Füttern. Auch nachdem der Kontakt zum Wal verboten wurde, verschwand Keiko nicht, sondern wurde von seinen Betreuern, die von Island nach Norwegen umsiedelten, in den Taknesfjord in Nordmøre eskotiert, um dort auch zu überwintern.
Dort lebte das Tier bis zu seinem Tod und war im Sommer Touristenmagnet in der Geimnde Halsa.
Keiko als Fischfrikadellen in den Sudan schicken
Der Fischer Jon K. Gunarsson, der den Wal vor Island fing, äüßerte sich 1998 nach dem Anlauf von Keikos Auswilderungsprogrammes folgerndermaßen:
«Man hätte Keiko in kleine Stücke zerschneiden und als Nothilfe in den Sudan schicken sollen. Aus dem Fleisch des Wals ließen sich 60.000 Frikadellen machen, mit denen man sehr, sehr viele Menschen eine Weile satt machen könnte.»
Insgesamt benötigte der missglückte Auswilderungsversuch des Wales, zu dessen Betreuung zeitweise bis zu 20 Spezialisten beschäftigt waren, rund 20 Millionen Dollar.
Artikel vom 13. December 2003