Überfall auf Munch-Museum in Oslo
"Der Schrei" gestohlen
Direkt vor den Augen der Museumsbesucher wurde in Oslo das berühmte Werk "Der Schrei" des norwegischen Malers Edvard Munch (1863-1944) gestohlen. Das Munch-Bild "Madonna" ließen die Täter ebenfalls mitgehen.
Die Tat erinnert ein wenig an den dänischen Film "Stealing Rembrandt".
Die maskierten Täter drangen gegen 11:15 Uhr in das Museum ein, bedrohten sowohl Besucher als auch das Wachpersonal, nahmen die Bilder von der Wand ab und flüchteten in einem schwarzen Audi A6. LAut Zeugenaussagen dürfte das ganze nicht viel länger als eine Minute gedauert haben.
Einige Besucher glaubten zunächst, dass es sich um einen Terrorakt handle, aber schnell wurde klar, dass es die Täter lediglich auf die beiden Bilder abgesehen hatten.
Sofort leitete die Polizei eine Großfahndung nach Bildern und Tätern ein, die Suche blieb aber bislang erfolglos. Lediglich einen Bilderrahmen und das Fluchtfahrzeug fanden die Behörden. Eine Wärterin wurde mit einem Schock in ein Krankenhaus eingeliefert.
Beide Gemälde gelten als unverkäuflich - allein der Wert von "Der Schrei" wird auf ungefähr 40 Millionen Euro geschätzt.
Bereits 1994 wurde eine zweiter Version von "Der Schrei" gestohlen. Diese tauchte aber wenig später in einem Hotel südlich von Oslo wieder auf, die Täter, die damals eine Million Dollar Lösegeld forderten, wurden zu Haftstrafen verurteilt.
Munchs Schrei von 1893 gilt als frühes Meisterwerk des Expressionismus. Es zeigt einen angsterfüllten Menschen auf einer Brücke. Nach Ansicht verschiedener Kunstexperten hat das Bild für Oslo die gleiche Bedeutung wie die «Mona Lisa» für Paris.
Artikel vom 23. August 2004