Carlsberg auf Einkaufstour
Ringnes wird dänisch
Die norwegische Traditionsbrauerei Ringnes wird nun von Orkla für 17,5 Milliarden Kronen an die dänische Brauerei Carlsberg verkauft. Der Konzernvorsitzender von Ringnes, Stein Stugu, spricht von einer Katastrophe für seine Brauerei.
[Bild 51:r]Im Jahre 2000 fusionierte Orklas Brauereiunternehmen in Nord- und Osteuropa mit Carlsberg. Im neuen Unternehmen "Carlsberg Breweries" hat Orkla einen Geschäftsanteil von 40 Prozent. Nun verkauft Orkla seinen Anteil am Unternehmen. Das bedeutet unter anderem, dass Ringnes nun nicht mehr in norwegischem Besitz sein wird. Auch andere Marken wie Nordlandspils, E.C. Dahls und Tou sind davon betroffen.
Streit führte zum Verkauf
Orkla kann aus dem Verkauf einen Gewinn von 12,5 Milliarden Kronen erwirtschaften. Zwischen Orkla und dem dänischen Haupteigner gab es Streitigkeiten über die Strategie und die Wegwahl. Dies führte dazu, dass ersterer die Karten auf den Tisch warf und seinen Anteil an der Brauerei verkaufte. Orkla-Konzernchef Finn Jebsen räumt jedoch trotzdem ein, dass es eine schwierige Entscheidung war.
Das ist ein Verkauf, den wir mit schwerem Herzen tätigen, aber ein kühler Kopf und ein gesunder Verstand sagen, dass das richtig ist. Es ist im Interesse der Aktionäre, so Jebsen auf einer Pressekonferenz. Gerne hätte man weiterhin mit Carlsberg zusammengearbeitet, jedoch sei dies aufgrund der Uneinigkeiten nicht mehr möglich. Darüber, welche das genau waren, wollte sich Jebsen bisher nicht weiter äußern.
Weiterhin ist man überzeugt, dass man für den Verkauf einen guten Preis herausgeschlagen habe.
Verkauf ist eine Katastrophe
Inzwischen gehen einige Angestellte davon aus, dass dieser Verkauf zu weiteren Schließungen von Brauereiunternehmen in Norwegen führen könnte. Weiterhin gäbe es für den Verkauf keine industriellen, sondern nur finanzielle Motive.
Artikel vom 21. February 2004