Ausgang des Referndums unklar
Schweden stimmt über den Euro ab
Die Volksabstimmung über die Euroeinführung hat begonnen. Bis 20Uhr können die Schweden ihre Stimme abgeben. Der Wahlausgang ist nach dem Tode Anna Lindhs völlig unklar; alle Umfragen bringen andere Ergebnisse.
Von 8 bis 20 Uhr sind heute in Schweden die Wahlokale für sieben Millionen Wähler geöffnet.
Nach aktuellen Meldungen haben viele von ihnen schon Gebrauch von ihrem Wahlrecht gemacht. Die Wahlbeteiligung sei gut. Auch Ministerpräsident Göran Persson hatte alle Schweden dazu aufgerufen ihr Wahlrecht wahrzunehmen.
Der Wahlausgang ist so unklar wie noch nie. Die von Meinungsforschungsinstituten veröffentlichten Prognosen sehen mal die Eurobefürworter mit ein paar Prozentpunkten vorn, mal die Gegner. Alle Umfragen weisen jedoch eine hohe Zahl unentschlossener aus. Diese werden heute entscheidend sein. Bis zum Tod der Aussenministerin Anna Lindh sahen fast alle Wahlumfragen noch die Eurogegner vorn, doch schon am Tag nach dem Attentat änderte sich dies. Seitdem ist Schweden unentschlossen wie seine finanzielle Zukunft aussehen soll.
Auch hängt viel von den schwedischen Einwanderern ab. Wer mehr als drei Jahre in Schweden lebt darf abstimmen. Eine Staatsbürgerschaft ist nicht nötig. So sind zusätzlich Hundertausende Migranten wahlberechtigt und von denen sind Umfragen zufolge fast 60Prozent für den Euro.
In den letzten Tage vor der Wahl konnten sich alle Bürger fast ohne Werbung ihre Stimmabgabe überlegen. Alle Parteien hatten ihre Wahlwerbung nach Anna Lindhs Tod gestoppt.
Ein "Ja till Euron" würde jedoch nicht die umgehende Euroeinführung bedeuten. Ministerpräsident Göran Persson will dies frühestens 2006 durchführen.
Erste vorläufige Ergebnisse der Wahl werden für 21.30 Uhr erwartet.
SCANPRESS.DE - Nachrichten aus Skandinavien
Artikel vom 14. September 2003
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