Nordatlantik
Delfin-Massaker verhindert
Aus Kostengründen hat die norwegische Regierung den vom norwegischen Institut für Meeresforschung geplanten Massenabschuss von mindestens 60 Delfinen im Nordatlantik abgelehnt.
Ziel der angeblich wissenschaftlichen Studie war die Erforschung der Rolle, die die Kleinwale im marinen Ökosystem spielen. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) hatte den Antrag als "wissenschaftlich unhaltbar und ethisch nicht vertretbar" bezeichnet und zu einer bundesweiten Protestaktion aufgerufen.
"Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung. Dennoch hat die Regierung sich mit ihrer Begründung ein Armutszeugnis ausgestellt", sagt ein Sprecher der GRD. "Denn offiziell wird die Delfintötung immer noch als mit den Forschungszielen des Fischereiministeriums vereinbar bezeichnet." Die betroffenen Arten, Atlantische Weißschnauzendelfine und Atlantische Weißseitendelfine, sind durch die Bonner Konvention zum Schutz wandernder Arten (CMS) und das Übereinkommen zum Schutz der Kleinwale in der Nord- und Ostsee (ASCOBANS) geschützt.
"Das Fleisch der getöteten Delfine sollte als Nahrungsmittel veräußert werden. Vielleicht war es der Regierung peinlich, dass Norwegen durch unsere Proteste als Delfinfresser-Nation entlarvt wurde", so die GRD.
Artikel vom 25. May 2002