Ikea
Ivar kommt jetzt per Bahn
IKEA wird in Zukunft einen großen Teil der Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagern. Dazu hat die schwedische Einrichtungshauskette eine eigene Bahngesellschaft gegründet.
Sitz der IKEA Rail AB wird im schwedischen Helsingborg sein.
Der erste Zug, vollgepackt mit Möbeln, startete am 27. Juni in Älmhult in Schweden und kam am 28. Juni in Duisburg an. IKEA ist eines der ersten Unternehmen in Europa, das Güterzüge in eigener Regie.
Künftig werden jede Woche fünf Züge vom Zentrallager in Älmhult nach Duisburg und wieder zurück fahren. Jeder Zug wird aus 15 Waggons bestehen, was einer Transportkapazität von 60 LKWs entspricht.
Damit wird die Umweltbelastung drastisch gesenkt: Im Vergleich zum Transport auf der Straße werden die Kohlendioxidemissionen um 70 Prozent veringert, die Partikelemissionen reduzieren sich um mehr als die Hälfte und der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen beträgt nur noch ein Fünftel der LKW-Transporte.
Der Warentransport auf der 1.000 Kilometer langen Strecke von Älmhult nach Duisburg ist nur der erste Schritt der schwedischen Einrichtungshauskette auf dem Weg zur Nutzung eines paneuropäischen Schienennetzes.
Generell hat sich IKEA bis zum Jahre 2006 das Ziel gesetzt, den Anteil der Transporte auf der Schiene von derzeit 18 Prozent auf 40 Prozent mehr als zu verdoppeln. In gleichem Maße werden die Transporte auf der Straße reduziert. Die nächsten Länder, in die von Schweden aus Züge statt LKWs rollen, werden voraussichtlich Italien und Polen sein.
Alle IKEA Zentrallager in Europa sind schon jetzt mit Anschlussgleisen ausgestattet. Dies ist eine Grundvoraussetzung für den Ausbau der Schienentransporte. Außerdem ist IKEA kontinuierlich bestrebt, Transportmöglichkeiten per Schiff zu forcieren, wie zum Beispiel den Containerservice vom Hafen Hamburg über Hafen Braunschweig zum Zentrallager nach Salzgitter. Der Anteil der Transporte per Schiff beträgt bei IKEA heute 20 Prozent.
Ein optimaler und damit umweltschonender Transport der Produkte wird bei IKEA schon beim Design und der Herstellung berücksichtigt. Ein wichtiges Kriterium ist immer, dass Möbel und Wohn-Accessoires gut stapelbar und in flachen Paketen zu verpacken sind. Dadurch können Ladekapazitäten optimal ausgenutzt, Transporte reduziert und somit Emissionen und Umweltbelastungen gering gehalten werden. Die flachen Pakete, die es auch den IKEA Kunden einfach machen, die Produkte nach Hause zu transportieren, waren Firmenphilosophie vom ersten Tag an.
Damit unterscheidet sich IKEA ganz wesentlich vom konventionellen Möbelhandel.
Artikel vom 11. June 2002