Furcht vor Raubüberfällen
Polizisten fordern Maschinenpistolen in Streifenwagen
Die Furcht vor schweren Raubüberfällen veranlasste nun die norwegische Polizeigewerkschaft dazu, für eine dauerhafte Ausstattung der Streifenwagen mit Maschinenpistolen einzutreten.
Im letzten halben Jahr kam es zu mehreren Auseinandersetzungen mit Kriminellen, die im Besitz automastischer Waffen waren.
Dramatischster Fall war dabei wohl der Überfall auf das Briefzentrum der Post am 14. November vergangenen Jahres, bei dem die Täter das Feuer mit Kalaschnikows russischer Bauart eröffneten.
Verschlossene Lagerung
Nun fordern die Vertreter der Polizei, dass der Weg für eine sogenannte "verschlossene Lagerung" von Zweihandwaffen im Fahrzeug freigemacht wird.
Im Klartext bedeutete das, dass die Maschinenpistolen vom Typ MP5 in speziellen Schränken innerhalb des Streifenwagens aufbewahrt werden und das so, dass sie bei einem Einsatz gut erreichbar sind.
Dieser Typ von Waffe wird u.a. auch bei der deutschen GSG 9 und beim Bundesgrenzschutz eingesetzt.
Das wünscht man sich angesichts der Bedrohungssituation, die besonders in Oslo auftritt. Das Problem liegt darin, dass man in vielen Situationen mit der normalen Dienstwaffe nicht weiterkommt und erst auf Verstärkung warten muss, bevor man eingreift.
In Oslo geht das noch recht schnell, aber gerade in abgelegenen Gegenden kann schon einmal eine Stunde vergehen. Schließlich geht es auch um die Sicherheit der Polizeibeamten.
Dienstpistole nicht genug
Bisher durften in Streifenwagen nur die normalen Dienstpistolen mitgeführt werden. Die Maschinenpistolen liegen verschlossen auf den Polizeirevieren und werden seperat ausgegeben. Es kostet wertvolle Minuten, bis die Maschinenpistolen aus dem Lager am Einsatzort eintreffen, wodurch Beteiligte und Polizisten unnötig gefährtet werden.
Eine normale Dienstpistole hat keineswegs eine so hohe Reichweite und Effizienz wie eine Maschinenpistole, beispielsweise die MP5.
Artikel vom 25. January 2004