Stimmen zu Anna Lindhs Tod
"Heute fühlt sich Schweden kalt an"
Europa ist erschüttert über den Tod Anna Lindhs. Zahlreiche Politiker äußerten Bestürzung und Trauer. Aussenminister Fischer sprach sichtlich erschüttert davon, «eine sehr gute Freundin» verloren zu haben. Bundeskanzler Schröder ehrte ihren Einsatz für Frieden, Europa und die Menschenrechte. Auch ihre Brüsseler Kollegen sind geschockt.
Bundespräsident Johannes Rau
«Ihr Tod macht mich fassungslos. Ich habe Frau Lindh als kenntnisreiche und sympathische Politikerin und überzeugte Europäerin kennen und schätzen gelernt. Anna Lindh zeigte der Welt das helle, engagierte Schweden. Wir können nicht begreifen, dass sie auf so tragische Weise aus der Mitte ihres Lebens gerissen wurde»
Aussenminister Joschka Fischer
Fischer war sichtlich bewegt, als er sich bei einer Pressekonferenz zu Anna Lindhs Tod äußerte: «Wir haben eine große Europäerin verloren, eine große Außenministerin und eine sehr gute Freundin»
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Schröder reagierte mit Ensetzen und Betroffenheit auf den Tod Anna Lindhs.
Er sprach von einem Verlust für Europa.«Ihr Einsatz für Frieden und Menschenrechte weltweit und ganz besonders für die europäische Einigung wird uns fehlen»
UNO-Generalsekretär Kofi Annan
Annan sprach von Lind als «eine große Außenministerin, eine große Schwedin und große Europäerin».
Angela Merkel
«Zutiefst schockiert habe ich die Nachricht vom Tod der Außenministerin des Königreichs Schweden aufgenommen. Im Namen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der CDU Deutschlands möchte ich Ihnen und Ihrem Land meine tiefe Anteilnahme am Tod von Anna Lindh aussprechen. Schweden, ganz Europa verliert mit ihr eine große Politikerin und einen wunderbaren Menschen. Anna Lindh und ich haben uns als Umweltministerinnen unserer beiden Länder kennen gelernt. In dieser Zeit habe ich sie als eine fröhliche, geradlinige, mutige und entschlossene Frau und Kollegin schätzen gelernt, die für ihre Überzeugungen mit aller Kraft eintritt. Mit eben dieser Kraft hat sie damals für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen gestritten und heute als Außenministerin ihres Landes entscheidende Weichen für ein geeintes Europa gestellt. Möge ihr Engagement für Europa von uns allen als politisches Vermächtnis verstanden und angenommen werden. Ich hoffe, dass derjenige, der für den entsetzlichen Anschlag auf Anna Lindh verantwortlich ist, schnell gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Meine Gedanken sind bei der Familie, bei der schwedischen Regierung und beim ganzen schwedischen Volk.»
US-Präsident George Bush
Bush erklärte, er sei«schockiert und betrübt». Er bezeichnete Lindh als «eine energische Verfechterin von Freiheit und Frieden».
SPD-Generalsekretär Olaf Scholz in einem Schreiben an Göran Persson
«Mit Trauer und Bestürzung haben wir vom tragischen Tod Anna Lindhs erfahren. Wir deutschen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten verlieren durch das schlimme Attentat eine gute und langjährige Freundin. In dieser schweren Stunde stehen wir an der Seite der Familie und der Freundinnen und Freunde Anna Lindhs.
Anna Lindh war nicht nur eine mutige Politikerin, eine Vorkämpferin für Demokratie und Frieden in der Welt, sondern darüber hinaus eine kluge, offene und warmherzige Frau.
Ihre Rolle bei der Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Union und beim Aufbau eines neuen, friedlichen und demokratischen Miteinanders in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges wird unvergessen bleiben.
Alle führenden Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Europa stützten sich in europapolitischen Fragen auf den klugen Rat von Anna Lindh.
Mit Anna Lindh verliert die europäische Sozialdemokratie eine erfolgreiche, auf Ausgleich bedachte Mitstreiterin, vor allem aber eine geschätzte, allseits geachtete Kollegin.
Ich persönlich verliere eine gute Freundin, die ich Ende der 1980er Jahre als Kollegin im Präsidium der International Union of Socialist Youth (IUSY) kennen lernen durfte.
Die Nachricht vom Tode Anna Lindhs erfüllt mich mit großer Trauer. Dir, der Familie und allen Genossinnen und Genossen der Sozialdemokratischen Partei Schwedens möchte ich mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen.»
Guido Westerwelle FDP
Westerwelle zeiget sich fassungslos, «dass erneut in einer offenen, demokratischen Gesellschaft ein Mensch sterben musste, der an maßgeblicher Stelle Politik mit gestaltet hat. Wir können nachempfinden, welchen Schock die Tat besonders in der schwedischen Gesellschaft auslösen muss. Der sinnlose Tod Ihrer Außenministerin muss alle Demokraten in Europa und darüber hinaus in ihrem Einsatz für die Zivilgesellschaft bestärken. Gerade jetzt rücken wir als Demokraten der Welt zusammen.»
Artikel vom 11. September 2003