Stockholm
Anna Lindh erliegt ihren Verletzungen
Die Ärzte gaben alles, doch es half nichts. Anna Lindh erlag am Donnerstagmorgen um 05:29 Uhr ihren schweren inneren Verletzungen. Ministerpräsident Göran Persson bestätigte mit Tränen in den Augen Anna Lindhs Tod. Trotz Lindhs tragischen Tods sollen die Schweden am Sonnatg über den Euro abstimmen.
Nachdem Lindh gegen 17 Uhr ins Krankenhaus eingeliefert war, wurde sofort mit einer NotOP begonnen, die bis um 23 Uhr dauerte. Beim Eintreffen im Krankenhaus war Lindh bei Bewusstsein. Nach einstündiger Unterbrechung wurde die Operation anschließend bis 1Uhr am heutigen Morgen fortgesetzt, doch die Ärzte konnten die schweren Inneren Blutungen nicht stoppen. Die zweifache Mutter verstarb um 05.29 Uhr.
Der Schwedische Ministerpräsident Göran Persson bestätigte in einer Pressekonferenz am Donnerstagmorgen den Tod von Lindh..
«Anna Lindh hat uns verlassen. Die Familie hat die Mutter und Gefährtin verloren. Die Sozialdemokratie hat einen ihrer tüchtigsten Politiker verloren. Die Regierung hat eine befähigte Ministerin und eine gute Kollegin verloren. Schweden hat sein Gesicht nach draußen in die Welt verloren.»
Er kündigte Konsequenzen an, was den Schutz schwedischer Politiker angeht. Die Kritik am Personenschutz des schwedischen Geheimdienstes Säpo wird lauter. Dieser hatte Lindh trotz dem nahenden Euroreferendum keinen Personenschützer beiseitegestellt.
Auch Schweden König Carl XVI. Gustaf teilte seine Bestürzung mit.
Die schwedische Öffentlichkeit ist geschockt. Am Karolinska-Krankenhaus wurden Blumen und Schilder mit der Aufschrift «Wir denken an dich Anna Lindh» niedergelegt.
Der Deutsche Bundestag sprach am Morgen den Angehörigen von Anna Lindh sein Mitgefühl aus und sprach von "Abscheu" gegen die Tat. Es wurde eine Schweigeminute eingelegt.
Gegen 10.15 Uhr trat der Deutsche Aussenminister Fischer vor die Presse. Er sprach davon, eine gute «Freundin» verloren zu haben.
Der Täter ist noch immer auf der Flucht. Derweil veröffentlichte die schwedische Zeitung «Dagens Nyheter» das Zitat einen Polizeisprechers, der sagte: «Das war keine spontane Wahnsinnstat». Geheimdienst und Polizei suchen nun Landesweit nach dem Attentäter. Derweil wurden von den Ermittlern am Tatort Kappe, Messer und die Armeejacke des Täters. Auch Videobänder der im Kaufhaus installierten Überwachungskameras werden ausgewertet. Es gibt Spekulationen, dass die Tat politisch orientiert war.
Das für Sonntag geplante Euroreferendum soll wie geplant stattfinden (11:56 Uhr)
SCANPRESS.DE - Nachrichten aus Skandinavien
Artikel vom 11. September 2003
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